Wochenspiegel vom 02.09.2009

Pressebeitrag Wochenspiegel 'Renaissance des Blauen Bernburger'
  Gunther und Bernd Nordmann (v.l.) ziehen für die Weinfreunde den "Bernburger Blauen"®.
Foto: Semlin
 

Renaissance des „Blauen Bernburger"®

Der Zuspruch für die Bernburger Rebe ist ungebrochen


In ganz Deutschland und sogar in Sizilien wird der Wein angebaut.

Bernburg (red). Eine Weinrebe, die bereits seit 1777 in Bernburg und Umgebung angebaut wird, erlebt ihre Renaissance. Es ist der „Bernburger Blaue"®. Leider konnten um 1900 mit dem zunehmenden Handel durch verbesserte Handelswege und Handelstransporte und die damit verbundene Überschwemmung des Marktes mit Importweinen die Bernburger Winzer dem Konkurrenzdruck nicht standhalten.
Doch nach der Wende wurde die Idee geboren, den Anbau des „Bernburger Blauen"® wieder zu mehren. Es bildete sich die Gemeinschaft „Weinbaufreunde" im Bernburger Heimatkreis. Das Mitglied Bernd Nordmann vermehrt in seiner Baumschule als einziger in der Region seit sieben Jahren den „Blauen Bernburger"®, den er verkauft.
Nordmann: „Der Zuspruch ist ungebrochen. In jedem Jahr ist die Anfrage größer, als die Zahl der Reben, die ich gezogen habe."
Er berichtet weiter, dass die Bernburger Rebe in ganz Deutschland angepflanzt wird.
Bernd Nordmann kennt auch Weinfreunde in der Schweiz, in Frankreich und Sizilien, die diese Rebe pflegen.
Ein Vorteil ist, dass der Wein pilzresistent ist. Hinzu kommt, dass es eine spätreifende Sorte ist und die Trauben erst im Oktober geerntet werden. Nordmann: „So können die Weinfreunde ihn zum Begrünen der Terassen nutzen. Im Sommer spendet der Wein Schatten, ohne dass gleich Wespen anglockt werden."
Übrigens eignet sich die Bernburger Weinpflanze wegen ihrer starken Wuchskraft hervorragend zur Begrünung von Sitzflächen, Pergolen und Hauswänden. Die schmackhaften Früchte eignen sich nicht nur für den Frischverzehr, sondern zur Herstellung von Gelee, Marmelade und natürlich für einen süffigen Wein. Die Weinbaufreunde lassen seit fünf Jahren ihren Wein gemeinsam bei einem Winzer in Höhnstedt keltern.